Am 27.04.2022 durfte die Klasse 8a im Rahmen des KulturScouts-Projekts das Stadttheater Bielefeld besuchen und zuerst einen Einblick in die riesigen Arbeitsbereiche hinter der Theaterbühne erhalten. Dort wurde nicht nur geschaut, wo das ganze Bühnenmaterial steht, sondern auch wo die Bühnenlandschaften gebaut werden, die Schauspieler*innen proben und die Kostüme und Perücken angefertigt und gelagert werden.
Knapp 12.000 Bühnenoutfits lagern hinter den Kulissen und können wiedergenutzt oder umgeschneidert werden. Entscheidend dafür ist natürlich das jeweilige Stück, das auf der Bühne aufgeführt werden soll. Gerade beim Kulissenbau wurde deutlich, wie viele unterschiedliche Berufsfelder im Theater vertreten sind. Von der Schreinerei und der Schlosserei durch das Atelier und die Tontechnik konnten die Schülerinnen und Schüler durch fast das gesamte Gebäude auf Entdeckungstour gehen.
Im Anschluss ging es dann selbst auf die Bühne im großen Proberaum unter dem Dach des Theatergebäudes.
„Wie wichtig sind mir meine Wurzeln? Welche Nationalität habe ich? Wann ist jemand deutsch?" - Das waren nur einige von vielen Fragen im Workshop mit der Theaterpädagogin Martina Breinlinger, um über die Themen Ausgrenzung, Nationalität, Rassismus und Homophobie ins Gespräch zu kommen.Am Ende standen sechs Gruppen auf der Bühne und führten eigene kurze Theaterstücke auf. Jede Gruppe konnte sich dabei ganz frei mit den vorher diskutierten Themen auseinandersetzen und kreativ werden. Vom gelangweilten Chef ohne Zivilcourage über den Polizeibeamten, der eine festgenommene Person vor dem Rassismus des Dienstkollegen schützt bis zum Theaterstück über den gewaltsamen Übergriff auf Homosexuelle setzten die Schülerinnen und Schüler ganz unterschiedliche Akzente in ihren Stücken - teilweise komödiantisch, teilweise bitterernst und in jeden Fall gesellschaftskritisch und mit Blick auf die eigene Wahrnehmung vom Leben miteinander.
Text: J. Welz