Mc Snack
Schüler managen ihr eigenes Unternehmen
Esra Kaca und Alexander Kanke berichten:
Die Nachfrage nach einem gesunden Pausensnack macht erfinderisch! Da wir an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule 2012 kein Kiosk-Angebot hatten, kamen wir, ca. 25 Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs, im Berufsorientierungsprojekt "Startklar!" auf die Idee, ein eigenes Bistro zu gründen. Bei „Startklar!“ erhielten wir Einblicke in das Berufsfeld Gastronomie und lernten auch Verkauf und Handel kennen. Aus einer „witzigen“ Idee wurde die Genossenschaft „McSnack – das Schülerbistro eSG“.
Umgesetzt haben wir das Projekt nach einem vorsichtigen Probelauf: Zunächst fingen wir sehr klein mit einem Kiosk an, in dem nur ein Pausenimbiss angeboten wurde. Als sich zeigte, dass die Nachfrage groß war und viele Schülerinnen und Schüler sich ein erweitertes Angebot wünschten, beschlossen wir als Startklar!-Gruppe, eine Schülergenossenschaft zu gründen. Ziel unserer Schülergenossenschaft „McSnack – das Schülerbistro eSG“ ist es, gesunde, ökologische Pausensnacks anzubieten. Dabei bevorzugen wir lokale und regionale Produkte. Gemüse und Obst stammen aus ökologischem Anbau. Mittelfristig wollen wir Wurst und Fleisch von einem Hersteller beziehen, der auf artgerechte Tierhaltung Wert legt.
Schülergenossenschaft statt Schülerfirma
Warum wir uns für eine Schülergenossenschaft und nicht für eine „normale“ Schülerfirma entschieden haben? Eine Genossenschaft strebt in erster Linie danach, ihre Mitglieder zu fördern. Erst dann zählt für sie die Gewinnorientierung, d.h. bei uns stehen wir Schülerinnen und Schüler mit unseren Fähigkeiten und Fertigkeiten im Vordergrund. Praktische Erfahrungen zu sammeln, Wissen zu erwerben in beruflichen Arbeitsfeldern - das sind Qualifikationen, die uns den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Dabei auch für unsere Genossenschaft einen Gewinn zu erwirtschaften – das wünschen wir uns und McSnack!
Alle Genossenschaftsmitglieder entscheiden in der Mitgliederversammlung über die Geschäfte. Wir wählen einen Vorstand und einen Aufsichtsrat, der die „Manager“ kontrolliert. Jeder hat nur eine Stimme, egal wie viele Genossenschaftsanteile der Einzelne hat. Wir haben den Genossenschaftsanteil auf mindestens 2 € festgelegt, aber man kann auch mehr erwerben. Das regelt unsere Satzung, die wir bei der Gründung von „McSnack – Das Schülerbistro“ am 05.12.2012 beschlossen haben.
Mitglieder und Unterstützer
Zurzeit haben wir 54 Mitglieder, von denen 33 Schülerinnen und Schüler aktiv bei McSnack mitmachen, im Verkauf, in der Buchhaltung, im Marketing usw. Wer uns dabei hilft? Die Schülergenossenschaft wird tatkräftig vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband und „unserer Partnergenossenschaft“, der Volksbank Bad Oeynhausen – Herford. Starthilfe erhielt McSnack auch von Lehrern und einigen Eltern. Vor allem haben uns Herr Kelch von der Volksbank Bad Oeynhausen–Herford, Herr Dr. Touchard vom Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband und Frau Gesenhoff, die das Projekt mit uns gestaltet, unterstützt.
Geschäftsbericht und neue Ziele
Nach jedem Geschäftsjahr müssen wir dem Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverband, unserer Partnergenossenschaft und der Mitgliederversammlung einen Geschäftsbericht vorlegen. Auch das Finanzamt achtet darauf, dass wir Umsatzsteuer zahlen, falls unser Umsatz 17500 € übersteigen sollte! Doch so weit sind wir noch nicht! Durch die Genossenschaftsanteile und den steigenden Umsatz sind wir dabei, unser Angebot ständig zu erweitern. Neben leckeren und „gesunden“ Brötchen in der großen Pause bieten wir auch warme Pausensnacks wie z.B. Hot Dogs und Hamburger an, dazu auch Getränke wie Tee und heiße Schokolade. Unser nächstes Ziel ist es, McSnack zu einem Bistro zu gestalten, in dem sich Schülerinnen und Schüler in einer angenehmen Atmosphäre mit einem gesunden Snack und Musik entspannen und unterhalten können.